7. November 2015

Warum Opferhilfe

Opfer einer Straftat zu werden, ist für die Betroffenen in aller Regel ein Schock.
Nichts ist danach mehr wie vorher. Angst, Konzentrationsstörungen, Schlaflosigkeit, Schreckhaftigkeit und Albträume sind nur einige der möglichen Folgen, die den Alltag der Opfer nach einer Straftat beeinträchtigen können. Ob diese Symptome bleiben und sich zu einer so genannten Posttraumatischen Belastungsstörung verfestigen, hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Schwere der Straftat, der Persönlichkeit der Betroffenen, aber auch von der verfügbaren Unterstützung für die Betroffenen. Ein Trauma ist eine Situation, die die Betroffenen psychisch überfordert und mit Gefühlen extremer Ohnmacht und Hilflosigkeit einhergeht. Entscheidend ist dabei nicht, ob objektiv eine Bedrohung für Leib und Leben bestanden hat, sondern vielmehr wie die Betroffenen die Situation empfunden haben.

Eine erlittene Straftat beeinflusst sehr oft alle Lebensbereiche.
Viele Betroffene misstrauen den Menschen in ihrem Umfeld und ziehen sich auch von ihren nächsten Angehörigen und Freunden zurück. Der Arbeitsplatz kann gefährdet sein, wenn mangelnde Leistungsfähigkeit auf fehlendes Verständnis oder Unkenntnis von Vorgesetzten und Kollegen trifft. Finanzielle Notsituationen können folgen.

Im Falle eines Strafverfahren müssen Opfer als Zeugen vor Gericht aussagen.
Lange sind sie im Ungewissen über Verlauf und Ergebnis der Ermittlungen. Hinzu kommt die Angst, dem Täter vor Gericht begegnen zu müssen. Von den Prozessbeteiligten fühlen sich die Opfer oft allein gelassen mit ihren Ängsten und ihrem Wunsch nach Würdigung ihres Status als Opfer. Auch das Erlangen von Entschädigungsleistungen ist kompliziert und langwierig. Nach lange nach der eigentlichen Straftat begleitet das Erlebnis und die Folgen die Betroffenen.

Unser Projekt ist ESF-gefördert

  • Förderprogramm: Weiterbildungsrichtlinie
  • Weiterbildung: Traumazentrierte Fachberatung